Montag
Sind wir direkt mit voller Motivation in die Woche gestartet, denn es wurde zum ersten Mal die Zeit beim Climbing und Abseiling Setup gestoppt (also quasi die Zeit in der wir die Knoten machen). Offiziell ist unser Ziel jetzt fehlerfrei unsere eigene Zeit zu unterbieten… Inoffiziell ist unser Ziel fehlerfrei die Zeit von allen anderen zu unterbieten :).
Meine Zeit war eher schlecht, aber dafür hatte ich beim Abseiling keine Fehler und beim Climbing nur einen (Fehler sind zum Beispiel, wenn das Stück Seil was bei dem Knoten übersteht länger als 4 Finger oder kürzer als 2 Finger ist).
Nachmittags haben wir die Sicherheitsregeln für die „Low Ropes“ kennengelernt und uns in kleinen Gruppen verschiedene Spiele oder Challanges überlegt, die die anderen dann ausprobieren durften. Wir haben hier zwei, bis jetzt gleich bleibende, Teams: Team (Rotz-)grün und Team (Sonnenschein-)Gelb :). Ich bin in Team Gelb und wir haben natürlich die meisten Challanges gewonnen.

Dienstag
war meine Zeit bei den Setups schon viel besser (ich habe tatsächlich nur ca. die Hälfte der Zeit von Montag gebraucht). Leider hatte ich sowohl beim Abseiling, als auch beim Climbing, einen Fehler, deswegen hat sich nur die Zeit bei dem Climbing verbessert (es wird nur die Zeit mit den wenigsten Fehlern gemessen und beim Abseiling habe ich schon eine fehlerfreie Zeit).
Neben den täglichen Knoten haben wir auch ein paar Geländespiele kennengelernt (das gelbe Team hat wie immer gewonnen) und unsere Fähigkeiten im Sichern an der Kletterwand geübt. Dazu muss auch immer jemand klettern und damit das nicht langweilig wird, haben wir uns Challanges überlegt: Wir sind dann zum Beispiel nur mit einer Hand hochgeklettert.
Da am Montag das letzte Mädchen in unserer Wg angereist ist und vom Flughafen abgeholt wurde, hatten wir kein Auto um zum Supermarkt zu fahren. Deswegen war mein Kühlschrank ab Dienstag leer und ich hatte auch keine Schokolade mehr. Bis jetzt bin ich hier wirklich sehr glücklich aber wenn ich sagen müsste was mich stört, dann wäre es dermaßen abgeschnitten von der Welt zu sein. Ich bin schon sehr abhängig davon ob jemand Zeit und Lust hat mich mit dem Auto zu fahren, denn der Bus kommt an der zu Fuß ca 15-20min von hier entfernten Bushaltestelle nur alle 2 Stunden. Mal eben zum Supermarkt Chips holen geht hier nicht.
Abends haben Maike und ich noch Partneryogaübungen ausprobiert. Hat so mäßig funktioniert, aber ich glaube an uns.

Mittwoch
haben wir uns das erste mal gegenseitig beim Abseilen gesichert. Ich sollte Finn abseilen und kann voller Stolz berichten, dass er nicht gestorben ist. Das schwerste waren die Softskills, also das „Kind“ auf Englisch ermutigen, ein Gespräch führen und anspornen über sich hinauszuwachsen.
Abends war das erste von uns (bzw einem Teil von uns) vorbereitete Lagerfeuer. Als Spiel gab es ein Bananenwettessen, allerdings nur mit einer Hand, bei dem ich leider verloren habe. Dafür gab es auch noch ein Quiz bei dem unser Team „Anthonys Favorites“ gewonnen hat.
Übernächste Woche ist dann meine Gruppe mit ihrem Lagerfeuer dran.

Donnerstag
sollten wir die Cavingtunnel besser kennenlernen, damit wir uns mit den Kindern nicht verlaufen. Dazu haben wir in den Tunneln unteranderem Verstecken gespielt. Nachmittags haben wir Klemmbretter und Bewertungsbögen bekommen um eine Session von einem Senior (also jemandem der schon länger hier arbeitet) zu bewerten und ein Gespür dafür zu bekommen, worauf es ankommt.
Außerdem haben wir einen Notfallknoten kennengelernt, mit dem man im Notfall das Kind sichern kann, ohne selbst das Seil zu halten, um besser helfen zu können.
Zu guter Letzt haben wir noch einen Film darüber geschaut, wie man hinfallen vermeiden kann und anschließend einen Test darüber geschrieben… Habe mich zugegebenermaßen etwas veräppelt gefühlt… Zum Glück haben alle den Test bestanden :).
Freitag
durften wir direkt das nächste Video anschauen und noch einen Test schreiben… Dieses Mal haben wir gelernt, wie wir unseren Rücken schonen und zum Beispiel Kisten richtig tragen.
Danach haben wir nur noch das Sichern auf den Highropes gelernt und hatten dann früher frei als sonst, um die Sonne zu genießen und in meinem Fall die französische Form von Bauer sucht Frau zu schauen.
Wir hatten das Gelände dann so gut wie für uns allein, weil keine Gruppe da war, weswegen auch keine Instructor zu sehen waren, da diese ohne Gruppen natürlich auch frei haben und die Küche auch für niemanden kochen musste (wir bekommen in solchen Fällen Lunchpakete fürs Abendessen).

Samstag
wollten ein paar von uns sich Birmingham anschauen. Dafür sind wir früh aufgestanden, um den Bus Richtung Kidderminster zu nehmen. Beim Frühstück habe ich mir extra die „Railcard“ gekauft, mit der ich jetzt ein Jahr lang 30% auf meine Zugfahrten bekomme.
In Kidderminster sind wir dann von der Bushaltestelle durch die halbe Stadt zum Bahnhof gelaufen um in den Zug Richtung Birmingham umzusteigen.
Insgesamt ging die Fahrt schneller und unproblematisch als gedacht.
Birmingham ist allerdings… Gewöhnungsbedürftig. Ich sag mal so: Die Stadt kommt nicht auf meine Liste der schönsten Städte. Ein paar schöne Ecken haben wir aber dann doch noch gefunden.
Das was ich am meisten mochte, waren die Straßenkünstler. Es war wohl zufällig gerade ein Stadtfestival als wir da waren, weswegen überall Musik gespielt wurde und an jeder Ecke jemand getanzt oder seine eigenen Lieder gesungen hat.
Außerdem ist mir aufgefallen, dass aus den Clubs teilweise schon am späten Nachmittag Musik kam. Mich hat vor allem die riesige Bücherei beeindruckt.
Nachdem wir noch ein Stück durch Little Venedig gelaufen sind haben wir uns auf den Rückweg gemacht. Wir wurden netterweise in Kidderminster abgeholt, weil der letzte Bus Nachmittags fährt.
Als Tagesabschluss bin ich noch mit ein paar Leuten in den Pub in Cleobury gegangen. Dort war ein Junggesellinen Abschied und Karaoke. So schlechte Karaoke hab ich noch nie gehört die Sänger waren viel langsamer als die Melodie. Es war auf jedenfall super lustig.
Ich muss sagen Anfang der Woche ist meine soziale Batterie ziemlich leer gewesen. Ich liebe es 24/7 unter Leuten zu sein, vor allem mit einer anhaltenden guten Stimmung, aber irgendwann wird es ohne Pause oder Zeit für sich doch anstrengend. Habe mich dann einen Abend etwas früher auf mein Zimmer zurück gezogen und dann ging es zum Glück wieder.
Abschließend muss ich noch sagen wie stolz wir diese Woche auf Finn und Lars sind, da sie momentan die Schnellsten in den fehlerfreien Setups vom Abseiling und Climbing sind (ich glaube wenn ich das nicht schreibe habe ich zwei Freunde weniger :)).







